Food-Magazin

Hamburger sind erst der Anfang: amerikanische Abgründe

Hamburger und Cola
Für den einen ist es eine einfache, robuste, auf guten Geschmack ausgerichtete Küche, für den anderen nichts anderes als ein Synonym für ungesundes, vor Fett triefendes Fastfood mit einem immensen Kaloriengehalt – die Rede ist von amerikanischem Essen. Ganz von der Hand zu weisen ist keine der beiden Positionen. Einerseits hat keine Nationalküche eine derart rasante Ausbreitung um den Globus erfahren und gilt vielen als eine Art kulinarischer Botschafter, andererseits jedoch sind die USA eines der Länder mit dem höchsten Anteil an übergewichtigen Menschen.

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten scheint es einen ganzen Wissenschaftszweig zu geben, der sich mit nichts anderem beschäftigt außer der Frage, wie man noch mehr Fett, Zucker - kurzum Kalorien - in einer Mahlzeit unterbringen kann. Was dem Physiker der Teilchenbeschleuniger, ist der brutzelnden Zunft die Fritteuse. Zu Recht: Gibt es doch kaum eine Speise, die durch ein Bad in siedend heißem Fett nicht köstlicher, vor allem aber auch gehaltvoller, gemacht werden kann. Wer also jedoch Burger, Hotdog und tellergroße Steaks für die Spitze des Eis- oder besser Fettberges hält, irrt gewaltig. Gegen die folgenden drei Superlative des Junk-Foods wirkt der Biss in einen Hamburger wie Heilfasten.

Fried Mars Bar


Nein, Sie haben sich nicht verlesen! Während hierzulande hauptsächlich herzhafte Snacks wie Pommes-Frittes oder Schnitzel in der Fritteuse landen, ist man jenseits des Atlantiks deutlich experimentierfreudiger. Bis heute streiten sich die Vereinigten Staaten und Schottland darum, wer diese fettig-süße Kalorienbombe erfunden hat. Da zumindest der namensgebende Schokoriegel seinen Ursprung in den USA hat, qualifiziert sich der Alptraum eines jeden Gefäßchirurgen für diese Liste.

Die Rezeptur ist denkbar einfach. Man nehme einen Schokoladen-Karamell Riegel, umhülle ihn mit Weißmehlteig und tunke ihn für zwei bis drei Minuten in ein siedendes Fettbad. Fertig ist der Happen, wenn nach dem Anschneiden der knusprigen Hülle ein süßer, klebrig-brauner Brei aus der fettig-glitzernden Kruste strömt. Was für den einen unglaublich verlockend klingen mag, verursacht bei den meisten wohl schon beim Lesen Bauchschmerzen. Und in der Tat: Regelmäßige Liebhaber des Kalorienkonzentrats laufen Gefahr sich mehr als nur den Magen zu verderben. So warnte das schottische Gesundheitsministerium bereits vor Jahren vor den gesundheitlichen Langzeitfolgen dieser Süßspeise – eine fragwürdige Ehre die sonst höchstens dioxinvergifteten Eiern oder Gammelfleisch zuteil wird.

Corn Dogs (with Baconnaise)


Kaum eine Speise steht neben dem allzu oft gescholtenen Hamburger derart synonym für die amerikanische Küche, wie der Hot-Dog. Vielen gilt das Würstchen mit dem hohen Fettanteil und den dicken Saucen trotz Alibigemüse in Form von Sauren Gürkchen bereits als ungesundes Junk-Food. Wer jedoch meint, der Hot Dog sei bereits das Sorgenkind der Familie, der sollte einmal an die Zimmertür seines trägen, adipösen Bruders klopfen: des Corn Dogs.

So sehr das Wort „Corn“ auch nach einer vegetarischen Alternative klingen mag, bezieht es sich jedoch lediglich auf den frittierten Maismehlmantel, der das Würstchen liebevoll umschließt. Echte Gourmets dippen die nahrhafte Kostlichkeit anschließend in Baconnaise, eine nach gebratenem Speck schmeckende Mayonnaise. So gehaltvoll diese Variante auch klingen mag – es handelt sich dabei um die Light-Version des Corn Dogs. Nicht selten findet man Variationen, in welchen sich zwischen Fleisch und Teig eine Schicht geschmolzenen Käses und bei Belieben eine Scheibe kross gebratenen Bacons schmiegt – schließlich soll man sich ausgewogen ernähren. Wer keinen Gefallen an der Überdosis Fett findet, kann jederzeit zur gesunden vollwertigen Alternative greifen: dem Hot-Dog.

Deep fried butter


Jetzt wird es kuschelig in den Arterien! Lange galt ihre Existenz als urbane Legende, stilistische Übertreibung, ja als eine Erfindung um selbst die Fans amerikanischen Fast-Foods zu verschrecken. Doch tatsächlich existiert sie und erfreut sich insbesondere auf Jahrmärkten einer skurrilen Beliebtheit. Die Rede ist vom wohl gehaltvollsten Snack jenseits eines großen Schlucks aus der Speiseölflasche: deep fried butter. So absurd das Konzept auch klingen mag, die Idee dahinter scheint einfach, logisch, naheliegend: Fett ist ein erstklassiger Geschmacksträger. Warum diesen also nicht mit etwas Fett veredeln?

So einfach wie die Idee ist auch deren Umsetzung: Man nehme ein gutes Stück Butter, kleide es in eine süße Teighülle und tauche es wiederum in siedendes Fett. Was nun goldbraun tropfend am Stiel hängt kürte die Los Angeles Times seinerzeit zum „schlimmsten vorstellbaren Gericht auf dem Planeten“. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten – unstrittig ist jedoch, dass deep fried butter mit rund 760 Kilokalorien pro 100 Gramm einen dreimal so hohen Brennwert besitzt, wie der durchschnittliche Hamburger einer bekannten Fast-Food-Kette.

Wenn Sie das nächste Mal voll Reue in vermeintlich ungesundes Fast-Food Ihrer Wahl beißen, sollten Sie sich einfach vor Augen halten, welche kulinarischen Abgründe sich jenseits des üblichen Fast-Foods auftun.

Autor: Peter Fünfstück

runner2010 Tellerwäscher  runner2010  04.03.12 13:09
Oh je, was man alles mit der Friteuse anstellen ka mehr >>

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